Verletzungen, Reflexion und Schuld – achtsame Veränderungen

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Fakt ist: Jeder Mensch macht Fehler, jeder Mensch fügt anderen Verletzungen zu. Das ist menschlich. Ob wir es wollen oder nicht, es passiert. Jedem von uns, absichtlich oder unabsichtlich. Wir verletzen Menschen, die wir lieben. Wir werden von Menschen, die uns lieben verletzt. Wie wir damit umgehen, ist wichtig. Und damit umgehen kann nur eins bedeuten: Veränderung!

Auch unabsichtliche Verletzungen können großen Schaden anrichten. Da spielt es keine Rolle, ob ich vorsätzlich jemandem ein Messer in die Brust ramme, oder mit dem Messer versehentlich in die Person stolpere. Es tut weh!
Ich kann auch bestimmte Dinge gut meinen und sie verletzen Menschen trotzdem. Denn was den anderen verletzt, entscheidet und fühlt er und wird nicht durch meine Intention bestimmt.

Schuld. Schuld kann ein wichtiges Gefühl sein. Schuld, ich habe jemandem Schaden zugefügt, absichtlich oder nicht. Schuld in Empathie umwandeln: Sehen, was man angerichtet hat, den Schmerz des anderen fühlen und ihm das mitteilen.
Nicht um Entschuldigung oder Verzeihung bitten, damit irgendwas sofort wieder gut wird.
„Es tut mir leid. Ich sehe, ich habe dich verletzt!“ Kann immer nur der erste Schritt sein.

Vergebung und Verzeihen. Das ist etwas, was wir uns alle wünschen. Gerade bei unabsichtlichen Verletzungen wünschen wir uns: Sieh mich, in allem wie ich bin. Sieh nicht nur den Fehler! Nur ist das nicht immer möglich.
Was immer möglich ist und das Wichtigste: Die verdammte Verantwortung übernehmen! Hinsehen: Was habe ich getan? Was hat es ausgelöst? Was MUSS ich ändern, damit es nicht nochmal passiert?

Diese Art von Schuldgefühl und Reue. Es umwandeln in eine Veränderung.
Nehmen wir an, ich nehme Drogen und im Rausch verletze ich jemanden. Ich bitte um Verzeihung, sehe und fühle den Schmerz. Aber was ändert das? Es wird sich nur etwas ändern, wenn ich mein Verhalten ändere. Ich muss aufhören, die Drogen zu nehmen.
Schuld heißt nicht, mich von jetzt ab traurig weiterhin im Drogensumpf zu wälzen und mich dabei schuldig zu fühlen. Schuld und Reue als Beginn der Veränderung. Den gleichen Fehler nicht wieder zu begehen, niemandem mehr die gleiche Verletzung zuzufügen.

Manchmal weiß man es nicht besser, manchmal ist man wütend und verletzt den anderen. Aber mit einer simplen Entschuldigung ist es niemals getan.

Die Verantwortung tragen, für das was man ausgelöst hat, Verantwortung für sich und das eigene Handeln übernehmen. So wie der andere Mensch leider die Folgen der Verletzung zu tragen hat.

Vergeben und verzeihen, das entscheidet immer der Mensch, der verletzt worden ist.
Manchmal gibt es keine Vergebung,  so sehr wir uns das auch wünschen mögen. Manchmal ist eine Verletzung das Ende zwischen zwei Menschen. Das tut extrem weh. Aber es sollte der Beginn der Veränderung des eigenen Verhaltens sein. Sich hinterfragen und genau hinsehen, ist der erste Schritt.

PS: Geschrieben mit der Nase im Spiegel. Und ja, es ist nicht immer schön, was man da sieht. Im Gegenteil.

 

4 Gedanken zu “Verletzungen, Reflexion und Schuld – achtsame Veränderungen

  1. Grübel-Eule 11. Mai 2018 / 18:42

    Ja!!!! 100% einfach nur Ja!!!
    Du sprichst mir absolut aus der Seele 🙂
    Danke dafür ❤

    Ich möchte auch noch ergänzen, dass Verantwortung zu übernehmen und die Erwartung von anderen und einem Selbst, etwas zu verändern sich auch in realistischem Rahmen bewegen muss – also, sich auf etwas beziehen darf, das man tatsächlich ändern kann -, wenn es nicht einfach nur zu Schuldgefühlen und Depression führen soll… (das ist der Teil, bei dem ich mich an der eigenen Nase packen muss und bei dem ich lernen muss, Grenzen gegenüber anderen zu setzen…)

    Herzliche Grüße!

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  2. darksun666 11. Mai 2018 / 18:50

    Veränderungen vor allem mit Hinblick auf die eigenen Werte! Und Veränderungen sind notwendig, wenn man jemanden verletzt. Immer. ❤

    Gefällt 2 Personen

  3. Grübel-Eule 11. Mai 2018 / 19:22

    Ja, Veränderungen in irgendeiner Form sind immer notwendig. Aber, wenn ich jemanden z.B. dadurch verletze, dass ich etwas anderes vom Leben wünsche, als er, dann wäre es oft zu viel verlangt, künftige Verletzungen vermeiden zu wollen, indem man sich eben besser an den anderen anpasst, da das einen selbst nur verletzt… Ebenso kann ich nicht erwarten, dass mein Partner lernt, nicht mehr traurig zu sein, weil es mich verletzt, dass er nicht allein durch mich immer glücklich ist…
    Manchmal kann man nur die Konsequenz ziehen, dass man eben inkompatibel ist und man sich nur immer weiter gegenseitig verletzen würde, wenn man weiter macht.

    Man kann nur realistische Veränderungen erwarten. Von sich selbst und von anderen…

    Alles Liebe!

    Gefällt 2 Personen

  4. darksun666 11. Mai 2018 / 19:26

    Ja…da stimme ich dir vollkommen zu. <33

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