„Für deine Gefühle bist du selbst verantwortlich!“ – Und doch berühren wir mit unseren Worten und Taten das Leben von anderen Menschen

Berührungspunkte – Wir berühren andere Menschen mit unseren Handlungen und Worten.

Ich konnte nicht aufhören zu kichern, als mir dieses überspitzte, fiktive Beispiel zu einer zwischenmenschlichen Situation einfiel. Ich hoffe, ich kann mich hiermit verständlich machen:

Ich: „Du tust mir gerade gut.“
Antwort: „Für deine Gefühle bist du selbst verantwortlich!“

Ich kichere immer noch. Habt ihr schon erlebt, dass jemand so reagiert hat? Ich nicht! Wenn mir jemand sagt, dass ich ihm gerade guttue, dann bin ich erfreut und dankbar, dass ich das Leben eines anderen Menschen in diesem Moment so bereichern kann.
Ich bin nicht verantwortlich dafür, dass es dem anderen gut geht! Und doch hat etwas, was ich gesagt oder getan habe, bei dem anderen Menschen etwas ausgelöst. Etwas, was für uns beide mit angenehmen Gefühlen verbunden ist. Ich mag den Ausdruck von Marshall B. Rosenberg: „Das Leben wunderbar machen.“ Genau das ist hier wohl passiert.

Wir Menschen sind soziale Wesen – „Interdependenz“: Wir sind alle irgendwie miteinander verbunden. Menschen sind keine Individuen, die unabhängig von allen anderen Wesen existieren. Was wir tun und sagen oder auch nicht tun und sagen, kann Auswirkungen auf andere Menschen haben. In direkten zwischenmenschlichen Beziehungen noch viel mehr.

„You cannot get through a single day without having an impact on the world around you. What you do makes a difference, and you have to decide what kind of difference you want to make.” Jane Goodall

Mit meinem Beispiel konnte ich hoffentlich verständlich machen, was wir sagen und tun doch einen erheblichen Einfluss auf andere Menschen haben kann. Was ist denn nun also dieses: „Ich bin nicht dafür verantwortlich, wie du dich fühlst!“
Das nennt sich: „Emotionale Befreiung“ in der Gewaltfreien Kommunikation.

Von emotionaler Sklaverei zu emotionaler Befreiung

Heißt es im Buch „Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens“ von Marshall B. Rosenberg und darin unterscheidet er drei Stadien:

  • Stadium 1 – emotionale Sklaverei: Kennen wahrscheinlich besonders hochsensible Menschen: Wir glauben, wir sind für die Gefühle von anderen Menschen verantwortlich
  • Stadium 2 – rebellisch und ärgerlich: Wir wollen für die Gefühle anderer Menschen nicht länger verantwortlich sein
  • Stadium 3 – emotionale Befreiung: Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Absichten und Handlungen

Dieses „Für deine Gefühle bist du selbst verantwortlich!“ ist eine Aussage aus Stadium 2. Denn in Stadium 3 erkenne ich auch an, dass ich etwas in anderen Menschen auslösen kann. Was hier „emotionale Befreiung“ genannt wird, bedeutet für mich: Ich bin achtsam dafür, dass die Bedürfnisse von anderen Menschen ebenso wichtig sind wie meine eigenen – ohne dass ich etwas aus Schuld, Scham, Angst oder Pflicht für sie tue. Mir liegt auch am Herzen, dass ich meine Bedürfnisse nicht auf Kosten anderer Menschen erfüllen möchte.

Während in meinem ersten Beispiel angenehme Gefühle ausgelöst wurden, nun die Kehrseite:

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„Ich ich ich“ Spiritualität – Achtsamkeits Hedonismus und andere spirituelle Klopse

In letzter Zeit habe ich mehrere Gespräche geführt, mit ähnlichem Inhalt:

„Ich habe gelernt (ob nun in der Therapie oder in der Hinwendung zur Spiritualität) gut für mich
selbst zu sorgen. Und ich drücke mich in Ich-Botschaften aus. Ich kann meine Grenzen gut formulieren und auch mal „Nein“ sagen. Und doch sagen jetzt viele Menschen, ich bin egoistisch! Ich bin traurig. Einige Menschen haben sich sogar von mir abgewandt.“

Auf die Nachfrage: „Und fragst du auch die anderen, was sie brauchen und achtest ihre Gefühle und Grenzen ebenso?“

Antwort: fragende oder gesenkte Blicke und schweigen….

Tatsächlich erlebe ich selbst auch mit manchen Menschen, die verkünden, sie leben jetzt achtsam oder haben eine Therapie absolviert:
Sie setzen strenge Grenzen, achten jedoch nicht im gleichen Maße auf die der anderen Menschen.
Ihre Bedürfnisse und Gefühle sind wichtig und das wird auch so kommuniziert (auch oft in Ich-Botschaften). Auf der anderen Seite ist ihr Gegenüber selbst für sich verantwortlich.

Gehe ich nun mal zu dieser westlichen „Spiritualität“ / Mindfulness / Achtsamkeit – die ja eigentlich angelehnt an den Buddhismus ist und die auch Einzug in viele Therapien gehalten hat, finde ich hier sehr viel:

Selbstliebe
Selbstmitgefühl
Selbstfürsorge
sich selbst verzeihen
Selbsthilfe

Oftmals wird alleine darauf der Fokus gesetzt. Ich bin entsetzt. Unsere hoch individualisierte Gesellschaft im Selbstoptimierungsmodus. Statt Verbundenheit mit anderen – weg vom Ich – kommt es doch sehr häufig zu noch mehr: ich, ich, ich. Stetig um sich selbst kreisend, in ihrem eigenen Kosmos klebend. Die Werkzeuge dazu aus dem Supermarkt Achtsamkeit. Wo die Menschen scheinbar mit einem Körbchen reinspazieren und sich rauspicken, was sie nun gerne davon haben möchten. Was ihnen zu Gute kommt und ihnen hilft.
Und da die Achtsamkeit ja lehrt, nicht mehr zu bewerten, mündet das in diesen Fällen in: Mich selbst nicht mehr hinterfragen. Alles, was ich tue ist ok. Da ich mich ja nicht bewerte und mir alles verzeihe, lebe ich in einem friedvollen Zustand mit mir selbst. Die Konsequenzen für andere Menschen können mir ja Latte sein.


An dieser Stelle: Ich stehe nicht gegen Selbsthilfe, Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl etc. Im Gegenteil, mit meinen Artikeln (vor allem in meiner Kolumne auf tollabea.de) gebe ich gern meine Erfahrungen dazu weiter und das, was ich in der Therapie zu diesen Themen gelernt habe.
Was mich besorgt, ist der Selbstzentrismus ohne jegliche Demut und vor allem ohne Sinn für Gemeinwohl und die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen.

Der Fokus auf dem ICH. Achtsamkeits Hedonismus lässt grüßen.

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Hinter Worte schauen – See Me Beautiful

Mich berührt dieser Song von Red Grammer sehr und ich möchte ihn mit euch teilen.
Für mich ist es eines der größten Geschenke, was ich geben und empfangen kann: Jemanden wirklich zu sehen. Hinter seine Worte zu schauen und hinter das, was er gerade tut. Diesen Menschen mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen wahrzunehmen.

See Me Beautiful

See me beautiful
Look for the best in me
It’s what I really am
And all I want to be
It may take some time
It may be hard to find
But see me beautiful

See me beautiful
Each and everyday
Could you take a chance
Could you find a way
To see me shining through
In everything I do
See me beautiful

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Words Are Windows (or They’re Walls)

Mit dem Herzen hören, von Herzen sprechen. Ihr kennt das sicher! In manchen Situationen und in manchen Gesprächen ist uns das noch wichtiger, als sonst.

Bitte verstehe mich, bitte sieh mich! Ich möchte dich auch wirklich sehen und verstehen. Du bist mir wichtig!

In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie sehr ich mir wünsche andere Worte gewählt zu haben. Wie sehr ich mir wünsche, mehr darauf geachtet zu haben, nicht mit Worten zu verletzen.
Wie wichtig es gewesen wäre, in den Momenten wo bestimmte Menschen sich mir gegenüber verletzlich gezeigt haben, dies auch wirklich zu erkennen.

Wie oft können Worte heilen und wie oft Schaden zufügen?!

Heute bin ich dann über dieses Gedicht gestolpert (Zufall?!) und es hat mich wahnsinnig berührt. Vielleicht spricht es auch euch aus dem Herzen:

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Mein Unterschied zwischen „Verstehen“ und „Verständnis haben“ – und warum Verständnis jetzt manchmal später kommt

Das P.S. setze ich hier mal an den Anfang, im Dezember 2020: Seit ich diesen Blogbeitrag geschrieben habe, habe ich mich noch weiterentwickelt. Ich lasse diesen Beitrag hier trotzdem stehen, als Zeichen meiner Entwicklung. Mittlerweile habe ich zur Gewaltfreien Kommunikation gefunden.
Was ich hier damals versuchte zu beschreiben ist: Mir Selbstempathie zu geben, bevor ich auf die Bedürfnisse und Gefühle eines anderen Menschen schauen und mich damit verbinden kann. In mich sehen: Was wurde jetzt in mir ausgelöst. Und ich hatte in diesem Artikel hier zwei Dinge vermischt: Vorsätzliche Verletzungen, ja Menschen fügen anderen vorsätzlich Schmerz zu. Das bewerte ich nicht, auch hier versuche ich mich einzufühlen. Und Verletzungen, die ich als solche empfinde, weil etwas in mir ausgelöst wurde.
Eines ist mir in jedem Fall in jeglicher zwischenmenschlicher Beziehung wichtig: Hinter das zu schauen, was gesagt und getan wurde. Einfühlen: Was sind jetzt die Bedürfnisse und Gefühle dieses Menschen? Und mich selbst dabei nicht vergessen. So entsteht Verbindung. Und das meine ich mit Verständnis. Verstehen, auf der Sachebene bleiben: Nur die Worte und Taten eines Menschen sehen, mit meinen Interpretationen und Analysen mischen, macht für mich zwischenmenschliche Verbindung unmöglich. In den letzten Tagen habe ich darüber geschrieben:

Hinter Worte schauen – See Me Beautiful

Und ab jetzt mein Beitrag aus dem Januar 2019:

Es heißt ja oft, es gibt einen Unterschied zwischen:
„Ich verstehe dich / das.“ und „Ich habe Verständnis für dich / dafür.“
Da Verständnis bei mir allerdings immer fast zeitgleich zum Verstehen passierte, habe ich mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht. Seit dem Trauma und der PTBS, seit Selbstreflexion und Achtsamkeit hat sich das bei mir allerdings verändert. Wo bei mir der Unterschied zwischen „Verstehen“ und „Verständnis“ liegt:

Verstehen bedeutet für mich eher, etwas rational aufnehmen und wahrnehmen. Ich habe es aufgenommen, ich weiß es jetzt. Sachebene nennt sich das wohl.
Verständnis hingegen ist tiefer – Verständnis ist ein emotionaler Prozess, mich damit identifizieren, Mitgefühl entwickeln, empathisch sein. Und oft genug braucht es zwei Seiten, die mit offenem Herzen kommunizieren, damit Verständnis wirklich möglich ist.
Jeder Mensch möchte verstanden werden, möchte das ihm Verständnis entgegengebracht wird, gerade in zwischenmenschlichen Beziehungen ist uns das doch so wichtig – besonders im Falle einer Verletzung.
Früher hatte ich fast immer Verständnis, mir hat jemand weh getan, mir erklärt warum (oder auch nicht) und sofort habe ich Verständnis gezeigt und verziehen. So war ich seit frühester Kindheit geprägt – Nachsicht und Rücksicht und immer Verständnis haben!

Oft genug allerdings bin ich beim Verständnis für mir entgegengebrachte Verletzungen nicht den notwendigen Prozess für mich gegangen:

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Warum Rechtfertigungen in achtsamer Kommunikation nichts verloren haben – Der Unterschied zwischen Erklärungen und Rechtfertigungen

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Zur Achtsamkeit gehört vor allem eins: Selbstreflexion. Wie oft habe ich mich in meinem Leben gerechtfertigt? Vor mir und vor anderen. Wohl gefühlt habe ich mich damit nicht. Es kostete Kraft und führte zu vielen Konflikten.

Seitdem ich mich mit gewaltfreier und achtsamer Kommunikation beschäftige und die Fähigkeit zur Selbstreflexion entwickelt habe, fiel mir auf: Rechtfertigungen haben in achtsamer Kommunikation nichts zu suchen. Durch Rechtfertigungen habe ich unbewusst versucht, die Verantwortung von mir auf andere zu übertragen. Oft genug habe ich damit Dinge vor mir selbst schön geredet. Und ich habe andere Menschen beobachtet, in der Kommunikation mit mir: Es gab viele Rechtfertigungen und das eskalierte noch jedes einzelne Mal. Von Wertschätzung, Respekt und einer Kommunikation auf Augenhöhe konnte ich nichts mehr spüren.

Wo liegt er nun – der Unterschied zwischen Rechtfertigung und Erklärung?
Den Unterschied spüre ich in der Kommunikation. Rechtfertigung ist eine Mauer bauen – sich erklären, ist dem anderen Menschen die Hand reichen und Verantwortung übernehmen. Mit einer Erklärung zeige ich mich verletzlich und somit authentisch. 

Rechtfertigungen werden benutzt, um das eigene Verhalten zu untermauern. Ich bin im Recht. Ich stelle meine Wahrheit auf und rechtfertige mein Handeln damit, vielleicht auch vor mir selbst. Bei einer Rechtfertigung geht es darum klarzustellen, mein Handeln oder meine Worte waren OK und richtig – ohne Wenn und Aber. Egal, ob es doch Fehler war und ich vielleicht sogar jemanden verletzt habe. Flucht vor der Verantwortung – sich davon befreien wollen, bewusst oder unbewusst.
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Achtsamkeit in der Kommunikation – Ohne Empathie geht nichts!

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Wenn Achtsamkeit nur ein Schlagwort ist um eigene Interessen durchzusetzen, ist es keine Achtsamkeit. Ich habe in den letzten Wochen viel über Achtsamkeit im Umgang und in der Kommunikation miteinander nachgedacht.
Pseudo Achtsamkeit ekelt mich an und ich kann damit auch nichts mehr anfangen. Woran ich merke, dass es sich um wirkliche Achtsamkeit handelt, schreibe ich hier mal auf:

Achtsamkeit hat viel mit Empathie und Mitgefühl zu tun, auch in der Kommunikation miteinander.
Wo keine Empathie und kein Mitgefühl zu erspüren sind und es dir nicht entgegen gebracht wird, da ist auch keinerlei Achtsamkeit im Spiel. Achtsamkeit ist NICHT nur auf die eigenen Interessen und Bedürfnisse zu achten.
Sobald ich jemandem erklären muss was Mitgefühl ist, was Empathie ist und vor allem der Moment, wo ich darum werben muss und bitten –  ist der Punkt gekommen zu sehen:
Die Kommunikation führt ins Nirgendwo.

Achtsame Kommunikation ist nicht: zu reagieren – sondern in Beziehung zueinander treten. Wirklich zuhören, aufeinander eingehen, die Gefühle des anderen Menschen berücksichtigen – DAS ist Achtsamkeit! Weiterlesen

Die Tür war immer offen – Was Achtsamkeit verändern kann

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Wie lange und wie oft habe ich das mit den Veränderungen im Leben versucht? Jedesmal gescheitert, meistens schon zu Beginn. Dabei war mir immer klar: Raus aus der Depression geht nur, wenn du etwas änderst, raus aus den Mustern und Prägungen. Endlich die eigenen Werte leben können.

Veränderungen. Wie bedrohlich das klingt.

Das Ergebnis? Ich habe es versucht! Ich habe daran gearbeitet: Meine Vergangenheit analysiert. Woher mein Verhalten kommt. Welche Ursachen es in meinem Leben gibt, damit ich etwas ändern kann. Bücher verschlungen, Therapien etc. Ich bin den Worten und den Wegen anderer Menschen gefolgt.
Was auf der Strecke geblieben ist? Einfach nur ACHTSAM SEIN!
Alleine das Wissen zu Veränderungen, zwanghaft zu versuchen es umzusetzen, bewirkte das Gegenteil.

Vor 1,5 Monaten dann die Erkenntnis und der Durchbruch:
Meditation bringt mich zu mir. Meditation schafft mir den Raum im Kopf und die Klarheit, die ich brauche. Was nutzt es meine Vergangenheit zu analysieren, alles wieder ans Licht zu zerren? Was nutzt es denn mir meine Fehler ständig vor Augen zu halten? Was nutzt es mich permanent in der Opferrolle zu suhlen? Weiterlesen

Selbstmitgefühl – Perspektivenwechsel

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Das Letzte, was ich als Mensch mit einer Depression für mich empfinden kann, ist Selbstliebe. Dieses Konzept klingt wie etwas aus einem Fantasy Roman. Ich habe das für mich komplett abgelehnt und für unmöglich erachtet. Meditation hat mir geholfen, eine andere Perspektive zu finden. Vielleicht kann dieser Artikel auch anderen Menschen helfen, die bisher ebenso keinen Zugang zu Selbstliebe finden können, ihre eigene Perspektive zu entdecken.

Selbstmitgefühl, statt Selbstliebe. Schon alleine das Wort Mitgefühl löst etwas in mir aus. Wärme, das Bedürfnis die Hände auszustrecken und jemandem zu helfen. Die ersten kleinen Versuche während der Meditation mit Selbstmitgefühl auf mich zu schauen, haben mir gezeigt:

Ich lebe vegan und ein Grund dafür ist: Ich möchte keinem anderen Lebewesen Leid zufügen. Diesen Wert wollte ich unbedingt leben. Meine Unfähigkeit Selbstmitgefühl zu empfinden, stand mir dabei im Weg, hat es unmöglich gemacht.
Dadurch habe ich Menschen, die mir nahe stehen, die ich liebe, immer wieder verletzt. Unabsichtlich zwar, nicht bewusst und vorsätzlich aber ich habe anderen Menschen Leid zugefügt. Und das geht komplett gegen meine Werte.
„Man kann niemanden lieben, wenn man sich selbst nicht liebt.“ Wie sehr habe ich diesen Satz gehasst. Die Wahrheit ist: Ich habe meine eigene Interpretation davon gehasst. Weiterlesen

Laufen mit dem Trauma – Laufcoach im Ohr

„Ich gehe jetzt mal laufen.“ Nach über einem Jahr wollte ich es nun wieder wissen. Mein Trauma, der Drang dazu vor dem seelischen Schmerz wegzulaufen, trieb mich dazu die Laufschuhe anzuziehen und ab ging die Post.
Raus, Kopfhörer auf, Musik auf laut und los. Schmerzen ignoriert, körperliche Grenzen ignoriert, mich mehrfach dabei übergeben. Ergebnis nach ein paar Tagen? Knie geschwollen, wie ein Luftballon. Frust, weil es mir nicht half. Körperlich fühlte ich mich oft schlechter, als besser.

Warum ich nun trotzdem fast jeden Morgen meine Laufklamotten anziehe, aus dem Haus gehe und laufe? Das habe ich meinem Laufcoach zu verdanken, der mir einen ganzheitlichen Ansatz zum Laufen vermittelt hat. Jemand, der mich motiviert und den ich die ganze Zeit dabei habe. Jemand, der mir erklärt: Es ist nicht wichtig, wie viele Kilometer ich in welcher Zeit absolviere. Mein eigenes Tempo finden und mich gut dabei fühlen.

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