Achtsamkeit in der Kommunikation – Ohne Empathie geht nichts!

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Wenn Achtsamkeit nur ein Schlagwort ist um eigene Interessen durchzusetzen, ist es keine Achtsamkeit. Ich habe in den letzten Wochen viel über Achtsamkeit im Umgang und in der Kommunikation miteinander nachgedacht.
Pseudo Achtsamkeit ekelt mich an und ich kann damit auch nichts mehr anfangen. Woran ich merke, dass es sich um wirkliche Achtsamkeit handelt, schreibe ich hier mal auf:

Achtsamkeit hat viel mit Empathie und Mitgefühl zu tun, auch in der Kommunikation miteinander.
Wo keine Empathie und kein Mitgefühl zu erspüren sind und es dir nicht entgegen gebracht wird, da ist auch keinerlei Achtsamkeit im Spiel. Achtsamkeit ist NICHT nur auf die eigenen Interessen und Bedürfnisse zu achten.
Sobald ich jemandem erklären muss was Mitgefühl ist, was Empathie ist und vor allem der Moment, wo ich darum werben muss und bitten –  ist der Punkt gekommen zu sehen:
Die Kommunikation führt ins Nirgendwo.

Achtsame Kommunikation ist nicht: zu reagieren – sondern in Beziehung zueinander treten. Wirklich zuhören, aufeinander eingehen, die Gefühle des anderen Menschen berücksichtigen – DAS ist Achtsamkeit! Weiterlesen

Schlaflosigkeit und Alpträume – Die hässliche Fratze der Posttraumatischen Belastungsstörung

 

Schlafmangel und Alpträume sind Symptome meiner Posttraumatischen Belastungsstörung. Da ich weiß, dass es vielen Menschen mit PTBS so geht, schreibe ich offen darüber. Es anderen nahe bringen – Schlafmangel klingt harmloser, als er ist und sich anfühlt.
Jeder kennt das „Ich habe schlecht geschlafen!“ Der Tag danach: Die Konzentration fehlt, man ist müde und gereizt.

Zieht sich das allerdings über Wochen oder Monate hin, wird es kritisch.
– Wortfindungsstörungen, Sprache und Kommunikation werden beeinträchtigt. Nicht immer bekomme ich das raus, was ich gerade sagen möchte. Manchmal auch nur noch ein hilfloses Stammeln.
– Konzentration ist ein Fremdwort
– Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
– Frieren, egal bei welchen Temperaturen
– Kopfschmerzen, Übelkeit und verschwommenes Sehen
zittern und nicht mehr körperlich belastbar sein, alles ist anstrengend, jeder Handgriff
– totale Erschöpfung bei gleichzeitiger permanenter Alarmbereitschaft durch die Posttraumatische Belastungsstörung

“PTSD nightmares aren’t always exact replays of the event. Sometimes they replay the emotions you felt during the event, such as fear, helplessness, and sadness.” Alice Cariv

Meine PTBS und die Depression werden durch den Schlafmangel verstärkt. Seit dem Trauma reagiere ich sowieso schreckhaft auf das kleinste Geräusch. Durch den Schlafmangel wird das schlimmer, bestärkt sich gegenseitig. Denn kleinste Geräusche holen mich auch aus dem Schlaf. Den ganzen Tag immer innerlich und instinktiv auf der Hut sein, Angst vor allem haben, bereit zu fliehen oder zu kämpfen wird durch Schlafmangel nicht weniger. Zur Ruhe kommen, entspannen – Fremdworte. 
Wenn Schlaf kommt dann eher kurz, 2 bis 3 Stunden, mehr nicht. Tagsüber dann nimmt sich mein Körper dann einfach mal mittendrin 15 Minuten. Irgendwo hin gesetzt und zack eingeschlafen. Oft genug kommen die Alpträume auch dann. 
Erholsamen Schlaf aber gibt es für mich nicht mehr. Weiterlesen

PTBS – Die unwirkliche Diagnose und doch Realität

Gleich zu Beginn: Dies ist kein Fachtext, ich gehe hier nicht auf die unterschiedlichen Arten und Ursachen von Trauma ein. Vielleicht in einem anderen Artikel. Dafür fehlen mir gerade der Kopf und die Kraft.

PTBS / PTSD kannte ich bis jetzt nur aus Filmen und Büchern. Soldaten, die aus dem Krieg heimkehrten und dann aufgrund des Horrors eine Posttraumatische Belastungsstörung haben. Und genau das ist Teil des Stigmas. Viele Menschen können es sich nicht vorstellen, dass Traumata und die Folge PTBS auch andere Ursachen haben können. (Höhere Gewalt, Naturkatastrophen, Unfälle etc., man made Trauma von Menschen verursachte Traumata durch zb. seelische und körperliche Gewalt)

Jetzt weiß ich es besser, weil ich diese Diagnose selbst habe. Und mit Diagnose meine ich:
Ich lebe damit, jeden Tag. Und an dieser Stelle: Niemand sucht sich das aus, niemand! Ich bin nicht eines Tages aufgewacht, unter einem Apfelbaum durchgelaufen und da fiel ein Trauma vor meine Füße.
Ich habe auch nicht gedacht: Wie wundervoll wäre es denn Dissoziationen zu erleben, Flashbacks, Ekelgefühle vor meinem Körper und Schuldgefühle, die mich in die Knie zwingen. Ich fand auch die Idee nicht toll permanent mit Albträumen aufzuwachen oder überhaupt nicht mehr schlafen zu können!
Niemand will gezwungen sein, das Trauma / die traumatischen Erlebnisse wieder und wieder zu durchleben, getriggert durch das kleinste Geräusch, einen Geruch, ein Wort, ein Gefühl oder einen Gedanken. All dies genügt und man ist wieder da, wo man nie mehr sein wollte.
Keine Umarmungen mehr annehmen können, von niemandem. Am besten bleiben alle Menschen auf Abstand! Konversationen meiden, weil manche Worte einfach Trigger sind und das Gehirn in Kampf-Flucht Modus umschaltet. Das Vibrieren eines Telefons hören und man möchte am liebsten in Deckung springen oder sich zusammenrollen und vor der Gefahr in Sicherheit bringen. Und so weiter und so weiter.

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Die Tür war immer offen – Was Achtsamkeit verändern kann

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Wie lange und wie oft habe ich das mit den Veränderungen im Leben versucht? Jedesmal gescheitert, meistens schon zu Beginn. Dabei war mir immer klar: Raus aus der Depression geht nur, wenn du etwas änderst, raus aus den Mustern und Prägungen. Endlich die eigenen Werte leben können.

Veränderungen. Wie bedrohlich das klingt.

Das Ergebnis? Ich habe es versucht! Ich habe daran gearbeitet: Meine Vergangenheit analysiert. Woher mein Verhalten kommt. Welche Ursachen es in meinem Leben gibt, damit ich etwas ändern kann. Bücher verschlungen, Therapien etc. Ich bin den Worten und den Wegen anderer Menschen gefolgt.
Was auf der Strecke geblieben ist? Einfach nur ACHTSAM SEIN!
Alleine das Wissen zu Veränderungen, zwanghaft zu versuchen es umzusetzen, bewirkte das Gegenteil.

Vor 1,5 Monaten dann die Erkenntnis und der Durchbruch:
Meditation bringt mich zu mir. Meditation schafft mir den Raum im Kopf und die Klarheit, die ich brauche. Was nutzt es meine Vergangenheit zu analysieren, alles wieder ans Licht zu zerren? Was nutzt es denn mir meine Fehler ständig vor Augen zu halten? Was nutzt es mich permanent in der Opferrolle zu suhlen? Weiterlesen

Selbstmitgefühl – Perspektivenwechsel

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Das Letzte, was ich als Mensch mit einer Depression für mich empfinden kann, ist Selbstliebe. Dieses Konzept klingt wie etwas aus einem Fantasy Roman. Ich habe das für mich komplett abgelehnt und für unmöglich erachtet. Meditation hat mir geholfen, eine andere Perspektive zu finden. Vielleicht kann dieser Artikel auch anderen Menschen helfen, die bisher ebenso keinen Zugang zu Selbstliebe finden können, ihre eigene Perspektive zu entdecken.

Selbstmitgefühl, statt Selbstliebe. Schon alleine das Wort Mitgefühl löst etwas in mir aus. Wärme, das Bedürfnis die Hände auszustrecken und jemandem zu helfen. Die ersten kleinen Versuche während der Meditation mit Selbstmitgefühl auf mich zu schauen, haben mir gezeigt:

Ich lebe vegan und ein Grund dafür ist: Ich möchte keinem anderen Lebewesen Leid zufügen. Diesen Wert wollte ich unbedingt leben. Meine Unfähigkeit Selbstmitgefühl zu empfinden, stand mir dabei im Weg, hat es unmöglich gemacht.
Dadurch habe ich Menschen, die mir nahe stehen, die ich liebe, immer wieder verletzt. Unabsichtlich zwar, nicht bewusst und vorsätzlich aber ich habe anderen Menschen Leid zugefügt. Und das geht komplett gegen meine Werte.
„Man kann niemanden lieben, wenn man sich selbst nicht liebt.“ Wie sehr habe ich diesen Satz gehasst. Die Wahrheit ist: Ich habe meine eigene Interpretation davon gehasst. Weiterlesen

Laufen mit dem Trauma – Laufcoach im Ohr

„Ich gehe jetzt mal laufen.“ Nach über einem Jahr wollte ich es nun wieder wissen. Mein Trauma, der Drang dazu vor dem seelischen Schmerz wegzulaufen, trieb mich dazu die Laufschuhe anzuziehen und ab ging die Post.
Raus, Kopfhörer auf, Musik auf laut und los. Schmerzen ignoriert, körperliche Grenzen ignoriert, mich mehrfach dabei übergeben. Ergebnis nach ein paar Tagen? Knie geschwollen, wie ein Luftballon. Frust, weil es mir nicht half. Körperlich fühlte ich mich oft schlechter, als besser.

Warum ich nun trotzdem fast jeden Morgen meine Laufklamotten anziehe, aus dem Haus gehe und laufe? Das habe ich meinem Laufcoach zu verdanken, der mir einen ganzheitlichen Ansatz zum Laufen vermittelt hat. Jemand, der mich motiviert und den ich die ganze Zeit dabei habe. Jemand, der mir erklärt: Es ist nicht wichtig, wie viele Kilometer ich in welcher Zeit absolviere. Mein eigenes Tempo finden und mich gut dabei fühlen.

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(Nicht) Noch ein Blog zu Achtsamkeit – Veränderungen im Blog

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Veränderung der Online Präsenz für ein achtsames Leben.

1. Schritt Twitter Detox 
Damit lebe ich jetzt viel besser. Wer hätte das gedacht?! Ich jedenfalls nicht. Nach Wochen nun bin ich sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein.

2. Schritt Veränderungen im Blog
Anders als auf Twitter werde ich hier nicht alles löschen und von vorne anfangen. Ich werde Beiträge stehen lassen, die mir wichtig sind, andere werde ich nun überarbeiten.
Der Weg von Achtsamkeit und Akzeptanz hat in den letzten Wochen einiges in meinem Leben fundamental geändert. Somit hat sich auch meine Sicht auf manche Dinge geändert.

Ich möchte immer noch über die Depression schreiben. Ich werde immer noch persönliche Beiträge veröffentlichen, um anderen Menschen Mut zu machen und zu helfen. So wie ich es bisher auch getan habe.

Der Fokus meines Blogs wird ab jetzt allerdings auf der Veränderung liegen, der Achtsamkeit und der Akzeptanz. Weil ich auch diese Themen Menschen nahe bringen möchte, die sich bis jetzt noch nicht damit beschäftigt haben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, diesen Weg einzuschlagen. Weil Achtsamkeit eben kein modisches Schlagwort ist, sondern wirklich etwas bewegen kann.  Weiterlesen

Mitgefühl – Auch wenn es donnert, nicht nur wenn die Sonne scheint

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Wie oft höre ich in meiner Meditationsapp das Wort „Mitgefühl“ und habe immer genickt. Wie oft habe ich nie darüber nachgedacht und auf einmal tue ich es doch.
Und nun mal Zeit für etwas Ehrlichkeit und Reflexion:
Mitgefühl mit einem Menschen fühlen, sich in jemanden hinein versetzen. Oft ist es so, je mehr Liebe wir für einen Menschen in unserem Herzen haben, desto größer unser Mitgefühl – BIS – ja bis diese Person plötzlich einen Fehler macht, wir uns streiten, bis jemand etwas sagt, was uns gegen den Strich geht oder uns jemand verletzt. Und dann ist da plötzlich Ende mit Mitgefühl, es existiert nicht mehr.

Ich schreibe hier nicht von, alle sollten die andere Wange hinhalten und jedem der sie verletzt oder beleidigt einen Keks anbieten und sofort zusammen „Kumbaya“ anstimmen. Auch verärgert sein, enttäuscht sein ist menschlich. Aber Hand aufs Herz, wir erwarten oder erhoffen uns für alles und jedes eine ernst gemeinte Entschuldigung. Aber wann sind wir bereit mal hinter die Fehler der anderen Menschen zu sehen? Weiterlesen

Notwendige Veränderungen im Alltag – „Kann ich nicht“ war gestern

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Veränderungen sind enorm wichtig, gerade mit einer Depression. Irgendwann möchte ich diese ja hinter mir lassen. Trauma und ein Rezidiv meiner Schluckstörung (Ja, sie ist seit einigen Wochen zurück: Hello again, ich hatte dich eigentlich nicht vermisst!) haben diese Veränderungen nun umso dringlicher gemacht.

Veränderungen sind schwer und wo fängt man da an? Bei Veränderungen denkt man ja gleich an große Dinge und sofort kommt die Angst, oder der innere Schweinehund plustert sich auf. Lange schwadronieren darüber fällt leicht, umsetzen ist schwierig. Schwierig heißt aber nicht unmöglich. Und wo habe ich angefangen? Im Alltag und mit der Technik.

Twitter Detox war einer der ersten Schritte. Der hatte vielerlei Ursachen, einige davon hatte ich hier aufgeschrieben. Ich habe alle Tweets gelöscht und achtsam von vorne angefangen. Ein neues weißes Blatt:

Twitter – Detox und achtsamer Neuanfang

Vor dieser Veränderung war meistens das Erste was ich morgens in die Hand nahm mein Smartphone. Die Ausrede: Da ist mein Wecker drauf! Was für eine Überraschung, es gibt Wecker zu kaufen, einfache Wecker! Und eben dies habe ich nun auch getan. Weiterlesen

Akzeptanz: Das andere „Loslassen“

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„Loslassen“

Wie viel Kraft und Energie habe ich den letzten Jahren darauf verschwendet? Wie oft wurde mir gesagt: „Du musst nur loslassen!“? Wie oft habe ich mich geschämt und schuldig gefühlt, weil ich es einfach nicht geschafft habe. Bin ich unfähig? Stelle ich mich an? Was mache ich falsch? Habe ich es nicht genug versucht?

„Loslassen“ kann ich einfach nicht. Oft genug habe mich wie eine Versagerin gefühlt.

Was aber, wenn loslassen für mich eben nicht das Richtige ist? Was wenn ich es anders sehe?

Akzeptanz!

Akzeptieren es gehörte zu meinem Leben: Der Mensch, das Ereignis…was auch immer das ist, was ich unbedingt loslassen möchte. Vielleicht wurde ich dadurch geprägt, wahrscheinlich habe ich dadurch gelernt. Viel zu oft verbinden wir mit Dingen, die wir so unbedingt auch loslassen möchten auch: Liebe, Dankbarkeit und Wertschätzung. Nicht nur: Schmerz und Verlust. Loslassen möchten wir doch eigentlich nur  die „negativen“ Gedanken und Gefühlen, die wir damit verbinden.  Weiterlesen