Sich selbst verzeihen – Selbstmitgefühl, Akzeptanz und Veränderung

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Verzeihen und vergeben – den anderen – ist für mich schon ein Wert in meinem Leben.
Fehler und Verletzungen passieren, Enttäuschungen bleiben nicht aus. Absichtlich oder unabsichtlich: Niemand ist fehlerfrei und jeder Mensch hat schon jemanden verletzt. Jeder hat Dinge getan, die er bereut und rückgängig machen möchte. Und mit „jeder“ meine ich natürlich auch mich selbst.

Je näher mir der Mensch steht, der mich verletzt hat, desto eher kann ich verzeihen. Ich sehe den Menschen als Ganzes und nicht als den Fehler. Ich weiß ja, warum mancher Mensch so reagiert, kenne das Muster, aus dem die Verletzung entsteht. Der Fehler und die Verletzung machen aber den Menschen für mich nicht aus! Dieser Mensch ist so viel mehr!
Das heißt nicht, dass ich nicht wütend und traurig bin. Es bedeutet nicht, es tut nicht weh. Ich entscheide mich aber bewusst dafür, dem anderen zu verzeihen.

Nur einem Menschen kann ich nie verzeihen, einem Menschen schiebe ich immer die Schuld zu, vergebe nie, versöhne mich nicht und hadere. Ich hasse diesen Menschen für seine Fehler und die Verletzungen, die er anderen zufügt. Ich will, dass dieser Mensch perfekt ist und keine Fehler macht. Gegenüber diesem Menschen bin ich hart und unnachgiebig, für ihn habe ich nicht ein gutes Wort übrig: Dieser Mensch bin ich selbst. 
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Verletzungen, Reflexion und Schuld – achtsame Veränderungen

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Fakt ist: Jeder Mensch macht Fehler, jeder Mensch fügt anderen Verletzungen zu. Das ist menschlich. Ob wir es wollen oder nicht, es passiert. Jedem von uns, absichtlich oder unabsichtlich. Wir verletzen Menschen, die wir lieben. Wir werden von Menschen, die uns lieben verletzt. Wie wir damit umgehen, ist wichtig. Und damit umgehen kann nur eins bedeuten: Veränderung!

Auch unabsichtliche Verletzungen können großen Schaden anrichten. Da spielt es keine Rolle, ob ich vorsätzlich jemandem ein Messer in die Brust ramme, oder mit dem Messer versehentlich in die Person stolpere. Es tut weh!
Ich kann auch bestimmte Dinge gut meinen und sie verletzen Menschen trotzdem. Denn was den anderen verletzt, entscheidet und fühlt er und wird nicht durch meine Intention bestimmt.

Schuld. Schuld kann ein wichtiges Gefühl sein. Schuld, ich habe jemandem Schaden zugefügt, absichtlich oder nicht. Schuld in Empathie umwandeln: Sehen, was man angerichtet hat, den Schmerz des anderen fühlen und ihm das mitteilen.
Nicht um Entschuldigung oder Verzeihung bitten, damit irgendwas sofort wieder gut wird.
„Es tut mir leid. Ich sehe, ich habe dich verletzt!“ Kann immer nur der erste Schritt sein.

Vergebung und Verzeihen. Das ist etwas, was wir uns alle wünschen. Gerade bei unabsichtlichen Verletzungen wünschen wir uns: Sieh mich, in allem wie ich bin. Sieh nicht nur den Fehler! Nur ist das nicht immer möglich.
Was immer möglich ist und das Wichtigste: Die verdammte Verantwortung übernehmen! Hinsehen: Was habe ich getan? Was hat es ausgelöst? Was MUSS ich ändern, damit es nicht nochmal passiert?
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